{{page>:A_04_NetzWerkAkteure:01_Akteure:F_A008_InSoFa:InSoFA_Fortbildung2014_MSH:NAVI:navi_oben}} [<>] ====== Fachberatung - Zur Hilfeplanung ====== ===== Übersicht ===== * Was braucht Hilfeplanung bei Kindeswohlgefährdung? * Hilfe - und die Abwehr der Kinder * Was hindert das Einbeziehen von Kindern * Im Prozess der Hilfeplanung ===== Was braucht Hilfeplanung bei Kindeswohlgefährdung? ===== * **Hilfe braucht Sicherheit.**\\ Kontrapunkt: Bei Kindeswohlgefährdung fehlt es oft an einem inneren Bild für (Selbst-) Sicherheit / Vertrauen. * ** Hilfe braucht Kontinuität.**\\ Kontrapunkt: Kindeswohlgefährdung ist gerade auch Ausdruck fehlender "Haltbarkeit" im System. * **Hilfe braucht klare, verlässliche Strukturen.**\\ Kontrapunkt: Kindeswohlgefährdung geht oft einher mit Unvor­hersehbarkeit. * **Hilfe braucht Orientierung an Bedürfnissen der Beteiligten.**\\ Kontrapunkt: Es fehlt an Klarheit in den Bedürfnissen und an Bedürfnis-Wahrnehmung. * **Hilfe braucht Perspektiven.**\\ Kontrapunkt: In Systemen bei Kindeswohlgefährdung ist wenig Platz für perspektivisches Denken, Fühlen und Handeln. ===== Hilfe - und die Abwehr der Kinder ===== * Ich will keine Hilfe, genau wie die Eltern * Wir kommen alleine klar * Mir geht's gar nicht so schlecht * Ihr glaubt mir sowieso nicht * Auf mich hört nie einer * Ich darf nichts sagen * Wenn ich was sage, gibt's Ärger * Ich habe gelogen, ist alles nicht wahr * Ihr sagt immer nur schlechte Sachen über uns * Du erzählst bestimmt alles den Eltern weiter * Erwachsenen kann man nicht trauen * Wenn du alles weißt, bin ich dir egal * Wenn ich rede, muss ich immer wieder dran denken ===== Was hindert das Einbeziehen von Kindern ===== * Zeit für die Kinder zu geben ist in Risikosituationen besonders schwierig * Mut und Ressourcen für das Reden mit Kindern fehlen * Vergessen von Kindern ist Ausdruck von Dynamik und Hilflosigkeit * Einbezug als formaler und nicht authentischer inhaltlicher Akt * Unrealistische Bilder von Kindern und Erwartungen an die Kinder * Wünsche von Kindern, die Unerfüllbarkeit bedeuten * Angst, sich dem Kind zu öffnen, möglicher Weise Konflikte auszutragen * Fehlende Erlaubnis der Eltern * Schwierigkeiten, Fehler zu machen und einzuräumen * Emotionalisierung und Medialisierung von Risiko-Situationen ===== Im Prozess der Hilfeplanung ===== * Hilfeplanung ist ein Prozess, nicht nur ein HPG­Termin. * Bei heftigen Differenzen unter Helfer/inn/en dürfen diese in einem Fachgespräch ausge­tragen und ausgehandelt werden, ohne dass dabei Vorabsprachen über die Eltern hinweg getroffen sind. * Kinder werden so einbezogen, dass ihr Schutz und ihr Beteiligungsrecht und -bedürfnis in guter und sinnvoller Balance sind. * Qualitative Partizipation von Kindern heißt nicht, sie einfach bei allem dabei zu haben. * Die Sichtweisen von Eltern, Kindern und Helfer/inne/n haben gleiche Berechtigung; sie sind an der Realität zu prüfen. * Gleiches gilt für ihre Vorstellungen von Hilfe­ und Lösungskonzepten. Alternativen und Kompromisse können möglich sein. * Eltern werden so einbezogen, dass ihre Kompetenz/Verantwortlichkeit Chancen hat. * Hilfeplanprozesse brauchen Struktur und abgestuftes Vorgehen. Einflussfaktor ist u.a. die Ubertragungsdynamik zwischen Familien­und Hilfesystemen. \\ Jessica Kuehn-Velten [[http://www.kinderschutzambulanz.de‎|Ärztliche Kinderschutzambulanz Düsseldorf]] Fachberatung im Kinderschutz - Die insoweit erfahrene Fachkraft - [[http://www.kinderschutz-zentren.org|Kinderschutz-Zentren]] - Weiterbildungskurs 2014 - LK MSH [<>] {{page>:A_04_NetzWerkAkteure:01_Akteure:F_A008_InSoFa:InSoFA_Fortbildung2014_MSH:NAVI:navi_unten}}