Übungen - Fallbeispiele - Gruppenarbeit (E)\\ Beratung einer anfragenden Fachkraft, die eine psychische Erkrankung der Mutter vermutet

Die anfragende Fachkraft ist seit kurzem im Rahmen ambulanter sozialpädagogischer Familienhilfe bei Familie M. eingesetzt.

In der Fachberatung fragt sie vor allem:

• Was soll ich weiter tun? Ist die Arbeit der sozialpädagogischen Familienhilfe richtig?
• Ist Frau M. psychisch krank? Wie geht die Klärung von Kindeswohlgefährdung?
• Wie spreche ich Irritationen an - wie erfahre ich etwas über Ressourcen?
• Wer fehlt noch für ein Klärungsverfahren?

• Frau M., 26 Jahre alt, ist die Mutter der 5jährigen Katharina. Sie leben als Familie zu dritt, der Vater ist 25 Jahre alt.
• Die KiTa spricht Frau M. an: Katharina sei nicht gut versorgt und nicht gut entwickelt und die Familie brauche sicher Hilfe und für das Kind Förderung.
• Die Mutter meint selbst, das Mädchen werde ihr gegenüber zunehmend aggressiv, „höre" schlecht.
• Frau M. nimmt eine ambulante sozialpädagogische Familienhilfe in Anspruch, hat aber große Angst, dass „man" ihr das Kind wegnehmen könnte.
• Sie führt ein sehr anrührendes erstes Gespräch mit der Fachkraft, in dem sie ihre eigene Gewaltge­schichte offenbart und in dem viel Nähe entsteht.
• Dann möchte Frau M., dass die Helferin Katharina kennenlernt. Sie besucht mit ihrer Tochter die Räume des Familienhilfeträgers.
• Plötzlich rennt Frau M. aus dem Kontakt nach draußen und ist nicht mehr einzuholen. Die Helferin beschäftigt sich mit Katharina.
• Nach 10 Minuten klingelt Frau M. aufgeregt an der Tür, wo ihre Tochter sei, sie müsse sie sehen. Die Einladung in den Termin lehnt sie ab und geht wieder.
• 10 Minuten später verlangt sie von einer anderen Kollegin, die gerade kommt, in deren Büro warten zu dürfen, um ihrem Kind nah zu sein. Diese bringt Frau M. jedoch zu der für sie zuständigen Fachkraft.
• Frau M. beschimpft die Kollegin unflätig und geht wieder zu Katharina und der Fachkraft. Sie bedankt sich überschwänglich für den Kontakt.