Sichtweisen - von Helfer/inne/n, Eltern und Kindern


    • Kinder im Fokus
    • Kinder, Eltern, Helfer/innen - die Sichtweisen
    • Kinder beteiligen: Helfen, Entscheiden, Handeln
    • Kinder sehen, verstehen, gewinnen: 1. Kinder als Persönlichkeiten
    • Kinder sehen, verstehen, gewinnen: 2. Kinder als Teil des Familiensystems
    • Kinder sehen, verstehen, gewinnen: 3. Kinder im Prozess der Hilfeplanung
  • Wenn es darum geht, dass Kinder und Eltern ein „Kinderschutzfall" werden

    • können Eltern oft nicht mehr ihr Kind sehen, sondern sind gefangen in Angst, Scham, Verleugnung, Isolation, Ablehnung, Resignation
    • können auch Helfer/innen manchmal nicht mehr das Kind sehen, sondern spüren sehr nah die Gefühle der Eltern / Kinder, kommen in Ambivalenz, in Rollenkonflikte, werden in Systemmuster einbezogen
    • können auch Gesellschaft und Öffentlichkeit vielfach nicht mehr das Kind sehen, sondern sind besetzt von Ideen wie Rache, Strafbedürfnis, Ohnmacht, Gerechtigkeit
    • Differente Sichtweisen haben alle nebeneinander Berechtigung
      • wie bin ich, wie sind die anderen
      • was darf geschehen, was muss sich verändern
      • was soll bestehen bleiben
      • was ist wichtig
      • welche Ressourcen haben ich und die anderen
    • Oft sagen Kinder ihre Sichtweise nicht offen von sich aus
    • Kindliche Sichtweisen sind von Ambivalenz geprägt
    • Kinder reagieren auf die Wahrnehmung von Streit und Differenzen
    • Verantwortung als Unterschiedsmerkmal
    • Kinderschutz geht nur, wenn wir die Kinder gewinnen für Schutz und Hilfe.
      • Dazu gehört die Anerkenntnis ihrer eigenen Sicht der Situation,
      • die Anerkenntnis der Bedeutung, die sie der Situation geben,
      • die Anerkenntnis der Folgen, die sie für sich daraus ableiten, und
      • die Beteiligung an Entscheidungen, ohne verantwortlich entscheiden zu müssen.
    • Dazu gehört, die Eltern nicht nur für Schutz und Hilfe zu gewinnen, sondern auch
      für die Sicht ihrer Kinder.
  • Kinder sehen, verstehen, gewinnen: 1 . Kinder als Persönlichkeiten

    • Anerkenntnis ihrer eigenen Gefühle: Wut, Ablehnung, Misstrauen, Zuneigung, Trauer, Verzweiflung, Mut­losigkeit, Scham, Selbstentwertung, Hilflosigkeit, Angst, Loyalität, Verlustangst
    • Anerkenntnis ihrer Wünsche: nach Familie, nach dem "ganz normalen Leben", nach Ruhe, nach Gewohnheit, nach Ernst nehmen, nach Integration, nach Beziehung / Sicherheit, nach Ungeschehen machen
    • Anerkenntnis für Ambivalenzen: zwischen Erhalt und Veränderung, zwischen Wünschen und Wirklichkeiten, zwischen Fühlen und Verhalten, zwischen Ablehnung und Zuneigung, zwischen Schutzbedürfnis und Loyalität, zwischen Integration und Abspaltung / Verleugnung
    • Anerkenntnis ihrer Herkunft, ihrer Wurzeln
    • Unbedingte Wertschätzung der Eltern als Personen
    • Entlastung der Kinder von der Verantwortung für ihre Eltern
      (eigene Hilfe für die Eltern, Aufteilung der Hilfeverantwortung)
    • Wertschätzung für ihre Leistung für die Eltern und das System Familie:
      • Aushalten in schwierigen Situationen
      • Resignation und Leiden teilen und mit tragen
      • Unterstützung geben (Eltern, Geschwistern)
      • Symptome tragen als Mitteilungen
    • Das Kind bestimmt die Zeit, nicht nur die Krise
    • Hilfeversprechen müssen stimmen
      • eingeschränkte Schweigepflicht
      • kein willkürliches Handeln
      • offen legen, mit wem welche Hilfe geplant wird
      • Vorsorge treffen für nicht einschätzbare Situationen
    • Bereitschaft, mit den Kindern gemeinsam Pläne und Einschätzungen zu ändern
    • Mitbestimmung ohne Verantwortung
    • Schutz gilt auch im Hilfeprozess
      • auch hier: keine Verantwortung bei den Kindern
      • keine Überforderung für die Kinder

Jessica Kuehn-Velten Ärztliche Kinderschutzambulanz Düsseldorf Fachberatung im Kinderschutz - Die insoweit erfahrene Fachkraft - Kinderschutz-Zentren - Weiterbildungskurs 2014 - LK MSH

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