Erklären der Welt

    • Wie Helfer/innen (und Eltern) die Welt verändern
    • Was wichtig ist, um die Welt zu erklären
    • Wie Helfer/innen (und Eltern) die veränderte Welt erklären - Beispiele
  • Was geschieht und geschehen kann:

    • Meine Eltern trennen sich - ich kann nicht mehr bei beiden bleiben …
    • Ich werde von meinen Eltern weggeholt.
    • Meine Schwester ist ins Heim gekommen.
    • Ich möchte meinen Vater nicht mehr sehen - aber ich muss trotzdem.
    • Ich möchte Mama besuchen, aber sie kommt nicht!
    • Papa ist weg (in "Urlaub", im Gefängnis …)
    • Fremde Leute sind immer bei uns zu Hause.
    • Die Frau und der Mann, die uns bisher geholfen haben, kommen jetzt einfach nicht mehr …
    • Meine Mutter / mein Vater ist komisch / trinkt zu viel Alkohol und keiner hilft ihr / ihm richtig …
    • Alle sitzen immer zusammen und reden über mich.
    • Warum macht keine/r, was ich will? Es soll doch um mich gehen!
    • Ich kann gut auf mich allein aufpassen, warum hört das keiner?


    • Verständliche Sprache
    • Wissen über die Lebenswelt eines Lebensalters
    • Erklären der Hintergründe der Entscheidung / des Vorgehens
    • Erklären des Entscheidungsprozesses
    • Benennen der Beteiligten
    • Benennen der letztlichen Entscheider/innen
    • Erklären von Möglichkeiten und Unmöglichkeiten
    • Benennen von Hoffnungen und Sorgen
    • Erklären von zeitlichen Abläufen
    • Nichtwissen benennen …
    • Ja, deine Eltern trennen sich, weil sie sich nicht mehr so lieb haben (..- weil sie sich ja ganz viel streiten, das hast du ja auch mitgekriegt). Beide haben aber dich lieb, das haben sie mir auch gesagt. Wir versuchen gerade zu helfen, dass sie lernen, wie sie trotz dem Streit beide für dich da sein können. Es ist auch wichtig, dass du sagen darfst, dass dir das nicht gefällt, und dass deine Eltern das gut verstehen.
    • Ja, du bist jetzt bei den Pflegeeltern. Das ist, weil dein Papa erst in die Klinik muss, damit er da lernt, keinen Alkohol mehr zu trinken (..( weil deine Mama ja manchmal so viel haut und wir überlegen mit ihr noch, was ihr helfen kann. es anders zu machen, da braucht Mama noch Zeit.).
    • Nein, Kinder kommen nur woanders hin, wenn es ihnen zu Hause schlecht geht und Mama und Papa daran gar nichts ändern wollen. Das ist aber bei euch ja gar nicht so. Du hast ja auch schon gemerkt, dass wir immer alles gut besprechen, und dass das, was wir besprochen haben, auch stimmt.
    • Ja, ich habe auch gut zugehört, als du gesagt hast, dass du deinen Vater nicht mehr sehen willst. Der Richter hat aber gesagt, dass du das ausprobieren sollst. Der Richter, weißt du noch, das ist ja der, der nur dann etwas entscheiden muss, wenn deine Eltern sich gar nicht einigen können. Wir können aber noch mal überlegen, was dir vielleicht helfen könnte beim Ausprobieren.
    • Ja, Ich weiß, dass das ganz schwer ist, die Mama nicht zu sehen. Ich habe verstanden, dass die Mama im Moment selbst nicht gut weiß, wie es weitergeht, und dann klappt das nicht gut, dass sie die Termine einhält (Ich habe auch noch nicht ganz genau verstanden, warum die Mama nicht kommt, aber ich versuche, das herauszufinden und dir dann zu erklären.)
    • Ja, ich habe das auch gehört, dass der Papa im Gefängnis ist. Ich glaube, das ist, weil der was Schlimmes gemacht hat, was man gar nicht machen darf. Deswegen muss der Papa jetzt erstmal da bleiben und kommt erst danach wieder raus; das dauert aber noch eine ganze Zeit. Wir besprechen das am besten noch mal mit der Mama zusammen.
    • Ja, die fremden Leute heißen Familienhelfer und die sollen der Mama helfen, besser aufzuräumen und zu kochen. Du hast ja auch gesagt, dass das manchmal gar nicht gut geklappt hat. -Jetzt kommen die aber nicht mehr, weil die Mama das ja jetzt gut wieder alleine kann. Wir können aber überlegen, was ihr noch zusammen machen könnt, damit du dich richtig gut verabschieden kannst.
    • Ja, manchmal reden wir über dich, sogar zu ganz vielen. Aber ganz oft reden wir ja auch mit dir zusammen. Wir hören dir auch zwischendurch immer genau zu, damit wir nichts Falsches über eure Situation reden. Und vor allem sagen wir dir immer gleich Bescheid, wenn wir was ganz Wichtiges für dich besprochen und entschieden haben. Weißt du, manchmal müssen Mama und Papa auch über ihre Sachen reden, und das sind dann Erwachsenen-und keine Kindersachen. Und manchmal brauchen wir ganz viel Zeit zum Hin- und Herüberlegen. Was denkst du denn, was wir über dich reden, und gibt es etwas, was du nicht möchtest? Dann können wir dadraufja Rücksicht nehmen!
    • Du, ich glaube, dass deine Mutter/ dein Vater krank ist, nur nicht im Körper, so wie bei Bauchschmerzen oder wenn man sich ein Bein gebrochen hat, sondern in der Seele, wo die Gefühle sind. Und da kann nur ein Krankenhaus oder ein Arzt, wo man regelmäßig hingeht, richtig gut helfen. Mama / Papa will aber im Moment nocha, keine Hilfe. Das ist ganz komisch, aber eben leider ganz oft so bei der Krankheit. Wir versuchen, Mama/Papa zu überzeugen, zur Therapie zu gehen. Wir können sie / ihn aber nicht zwingen und einfach dahin tragen.
    • Ja, esgeht um dich, das stimmt. Du hast ja auch gemerkt, dass wir fragen, was du möchtest. Aber wir müssen auch noch gucken, was Mama und Papa möchten und was auch geht. Weißt du, ich kenne das auch, dass ich manchmal Sachen möchte, die gar nicht möglich sind, und dann muss ich gucken, ob vielleicht ein bisschen davon geht. Ich weiß, dass du willst, dass der Papa nach Hause kommt, obwohl er dich angefasst hat, wo du das nicht magst. Nach Hause kann er aber nicht, weil er noch nicht gelernt hat, das nicht mehr zu machen. Das muss man nämlich lernen, das kann man leider nicht einfach von alleine aufhören. Dann passiert das wieder, und das wollen wir nicht. Vielleicht gibt es aber die Mo? lichkeit, dass du den Papa sehen kannst, wenn jemand dabei ist und apasst. Soll ich das mal mit Mama und Papa überlegen?
    • Ich glaube auch, dass du ganz klug und mutig bist, aber wir möchten nicht, dass du auf dich aufpasst, weil das ja eigentlich die Aufgabe von Erwachsenen ist. Guck mal, wenn du über die Straße gehst, dann passen ja auch Mama und Papa auf, dass du bei Grün gut rüberkommst, und nicht umgekehrt. Jetzt asst du natürlich auch schon selbser auf auf die Ampel, aber wenn du aufpassen musst, dass Papa das nicht mehr macht, finden wir das zu schwierig für Kinder. Wir finden, dass der papa das wieder hinkriegen muss, aufzupassen.

Jessica Kuehn-Velten Ärztliche Kinderschutzambulanz Düsseldorf Fachberatung im Kinderschutz - Die insoweit erfahrene Fachkraft - Kinderschutz-Zentren - Weiterbildungskurs 2014 - LK MSH

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